Schütz dich!


Mit diesen Apps kannst du deine Privatsphäre schützen, und die deiner Freunde.

Unsere tolle Regierung hat die Vorratsdatenspeicherung (VDS) wieder einmal eingeführt. Das zeigt wie wenig sich viele Bundestags und -ratsabgeordnete beim Thema Datensicherheit auskennen und mit dem damit untrennbar verbundenen Schutz der Privatsphäre der Bürger. Meine Zusammenfassung der Argumente gegen die VDS. Meine Präsentation Freiheit vs. VDS. Bis das Verfassungsgericht die VDS wieder für illegal beurteilt, kann man nur eins tun: sich selbst schützen. Die wirksamsten Möglichkeiten sind der Verzicht auf's Internet und das vorübergehende Einmotten der SIM-Karte. Zu radikal? Dann kannst du folgendes tun:

Für Jedermann: Schöne Apps, leicht zu bedienen

Mit diesen netten Apps kann man sicherstellen, dass Mitteilungen verschlüsselt übertragen werden. Im Vergleich zu normalen SMS und WhatsApp sind diese Apps sehr sicher.

Android

  • Conversations (Playstore, F-Droid). Das ist zurzeit die sicherste App mit dem besten Konzept. Mehr.
  • Es gibt noch weitere Apps, die eine gute Verschlüsselung haben oder vertrauenswürdig aussehen, aber aus anderen Sicherheitsaspekten heraus nicht so gut sind
    • Signal. Benutzt einen zentralen Server und ist nicht so offen für eine Entwickler-Community. Ist also nicht optimal. Dafür kann man telefonieren und die Nachrichten kommen zuverlässig an.
    • Threema. Benutzt einen zentralen Server und ist nicht open-source. Außerdem steht der Server in der Schweiz, und die Schweiz hat Ende 2016 ihrem Geheimdienst quasi alle Rechte gewährt. Ist also nicht optimal.

Apple-Zeug

  • Der beste iPhone-Messenger heißtChatSecure. Beim ersten Start unter "Neues Konto" eine Jabber-ID anlegen, zum Beispiel als Benutzername deinen Namen und als Domäne ubuntu-jabber.de. Fürs Chatten mit einer anderen Person braucht man seine Jabber-ID also z.B. person@ubuntu-jabber.de.

Windoof

Für Anspruchsvollere: Noch mehr Privatsphäre

Um zu erschweren, dass beim Surfen und Kommunizieren deine Inhalte und Metadaten gespeichert werden, muss man Verschlüsselungsprogramme in Kombination mit Tor verwenden.

Android

  • Orbot (F-Droid/ Playstore). Für die Verbindung mit Tor. Dann Firefox mit Orbot verwenden.

Apple-Zeug

  • Onion Browser (iTunes). Browser fürs Surfen mit Tor.

Windoof

  • TorBundle (chip.de)
  • Pidgin (chip.de) + OTR für Pidgin (chip.de). Das OTR-Plugin aktivieren. Beim Erstellen eines neuen Kontos XMPP auswählen, bei Benutzer zum Beispiel deinen Namen und als Domäne jabber.de. Fürs Chatten mit einer anderen Person braucht man seine Jabber-ID also person@xmppserver.de. Als Proxy Tor einstellen.
  • Alternativ zu Pidgin: torchat

Linux

Weitere Maßnahmen

Natürlich ist die optimale Sicherheit durch die Installation von ein, zwei Apps noch nicht erreicht. Dadurch kann man zum Beispiel noch nicht sicherstellen, dass keine App nach Hause telefoniert, oder auch das Betriebssystem, der Prozessor,... Will man noch mehr Maßnahmen ergreifen, kann man sich am kuketz-blog orientieren. Eine übersichtliche Darstellung von weiteren Maßnahmen findet man auf netzpolitik. Wer sich umfassend einarbeiten will, kann das gut auf capulcuangehen. Die Seite privacytools.io ist handlich und beinhaltet viele praktische Tipps zu Apps usw.

Was ist mit E-Mails?

Den Inhalt von E-Mails kann man inzwischen recht komfortabel mit PGP verschlüsseln. Leider ist es aber umständlich, per E-Mail ohne die Preisgabe von Metadaten zu kommunizieren. Auf capulcu (s.o.) sind einige Möglichkeiten beschrieben.

Die sichersten (und nachhaltigsten!) E-Mail-Anbieter sind Posteo und Mailbox.org. Bei anderen Anbietern sind eure E-Mails oft unverschlüsselt gespeichert, bei manchen werden sogar die Inhalte statistisch ausgewertet.